Geschlossene Befüllsysteme im Pflanzenschutz - Closed Transfer Systems (CTS)

Sicherheit immer im Fokus – die Befüllung der Pflanzenschutzspritze

Zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) gehört das verantwortungsvolle Handeln des Landwirts. Ka­nister von Pflanzen­schutzmitteln enthalten konzentrierte und hochaktive chemische Substanzen, die bei unsachgemä­ßem Umgang ein Risiko für Anwendende und Umwelt darstellen können: Kleinste verschüttete Tropfen und Spritzer können einerseits zu erhöhten Befunden in umliegenden Ge­wässern oder im Grund­wasser führen und andererseits eine Gesundheitsgefahr für die Anwendenden darstel­len. Auflagen zur Nut­zung von Schutzkleidung gemäß der Gebrauchsanweisung schützen die Anwendenden im Umgang mit den Mitteln.

Von der Frage, ob der Anwendende vor dem Kontakt mit dem PSM-Konzentrat ausreichend geschützt ist - ob die „Ex­position vernachlässigbar gering ist“, so das Behördendeutsch -, hängt mittler­weile in vielen Fäl­len die Zulassung von Produkten ab. Das heißt, manches Mittel könnte auf den Markt gebracht werden, wenn hier Si­cherheit garantiert wäre.

Systeme zur geschlossenen Entnahme von Pflanzenschutzmitteln aus Kanistern

„Geschlossene Befüllsysteme“, sogenannte „Closed Transfer Systems“ (CTS), zur Entnahme von flüssigen Pflan­zenschutzmitteln leisten einen weiteren Beitrag zur Reduktion der Anwenderexposition und der Ver­mei­dung von Tropfen und Spritzern beim Befüllen einer Pflanzenschutzmittelspritze, die zu einer Kontami­na­tion von Gewässern führen könnten. Erst nachdem der ver­schlossene Kanister mit der Spritze fest ver­bun­den ist, erfolgt die Entnahme des Pflanzenschutzmittels und das an­schließende Spülen des Kanisters in dem geschlossenen System. Die aktuell im Markt verfügbaren „Geschlossenen Befüllsysteme“ unterschei­den sich vor allem in der Art der An­schlüsse, der Bauweise der Adapter, der Kompatibilität mit verschiede­nen Gebindegrößen und Spritzgerä­ten, der Handhabung und dem Preis. Bei bestimmungsgemäßem Einsatz verrin­gert diese Technologie die Wahrscheinlichkeit eines unbeabsichtigten Kontakts zwischen den Anwen­denden, der Umwelt und flüssi­gen Pflanzenschutzmitteln gegen Null.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Der Installationsaufwand ist gering und der Anbau einfach.
  • Die Systeme sind ideal zur Nachrüstung von im Gebrauch befindlichen Gerä­ten.
  • Die Bedienung ist einfach; die Befüllung der Spritze kann sehr schnell erfolgen.
  • Ein exaktes Messen und Dosieren ist problemlos möglich. Das gilt auch für sehr kleine Mengen und für Teilmengen aus einem Kanister. Die Abmes­sung erfolgt anhand der systemeige­nen Skala, also un­abhängig von der Skala am Kanister.
  • Die Systeme sind in sehr kur­zer Zeit gereinigt, auch bei der Ent­nahme von Teilmengen. Die Ver­bin­dungsflächen zwischen Tank- und Kanisteradapter können mit dem Spülwasseranschluss nach je­der Teil- und Komplettentleerung gereinigt werden. Ein ortsüblicher Was­serleitungsdruck von 4 - 6 bar reicht dabei aus.

Es ist anzustreben, dass diese Systeme eine große Verbreitung finden, da sowohl die Anwendenden als auch die Umwelt da­von profitieren.

An der Entwicklung von „Geschlossenen Befüllsystemen“ haben sich auch IVA-Mitgliedsfirmen intensiv be­teiligt. Wei­tere Informationen finden Sie unter: