biene_auf_aster__252529_adpic.jpg
Eine Biene sammelt Pollen und Nektar. Foto: adpic
11.09.2012
Forschung & Technik

Nur gesunde Bienen sind bienenfleißige Bestäuber

Im "Bee Care Center" arbeiten Experten für Tiergesundheit mit Pflanzenschutzexperten zusammen

Es gibt viele gute Gründe, alles für Erhalt und Förderung der Bienengesundheit zu tun. Eine neue Wissenschafts- und Kooperationsplattform auf dem Gelände der Firma BayerCropScience in Monheim bietet mit modernster Technik und eigener Imkerei eine Arbeitsbasis für Experten für Tiergesundheit, Pflanzenschutz und Imkerei – zum Wohle der Bienen.

Bienen und andere Insekten spielen bei der Bestäubung einer Vielzahl von Zier- und Nutzpflanzen eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren machten immer wieder Verluste ganzer Bienenvölker in Europa und Nordamerika Schlagzeilen. Während die Anzahl der Bienenvölker nach Daten der Welternährungsorganisation (FAO) weltweit innerhalb der letzten 50 Jahre um rund 45 Prozent zugenommen hat, gehen sie in Europa und Nordamerika zurück. Parasiten, Krankheiten, Klima- und Umweltbedingungen, aber auch Landwirtschaft und Imkerei spielen dabei eine Rolle. Auch dass die Zahl der Imker seit den fünfziger Jahren zurückging, blieb nicht ohne Folgen. Glücklicherweise findet hier gerade eine Trendumkehr statt. 

Bienenfeind Nummer eins ist die Varroa-Milbe (Varroa Destructor). Dieser aus Asien eingeschleppte Parasit nistet sich in Bienenstöcken ein und saugt die Hämolymphe der Bienen. Dadurch wird der Stoffwechsel der Biene gestört und ihre Immunabwehr geschwächt. Da die Milbe darüber hinaus krankheitserregende Viren überträgt, muss ein Varroa-Befall konsequent behandelt werden. Zugelassene Tierarzneimittel gewährleisten – richtig angewandt – gute Behandlungserfolge. Unterbleibt die Behandlung, gehen die befallenen Völker ein.

Bee Care Center sucht neue Wege

In Monheim am Rhein wurde im September 2012 das neue Bienenschutzzentrum der Bayer CropScience GmbH vorgestellt. Eine Gruppe von Spezialisten, darunter drei erfahrene Imker, sucht dort nach neuen Wegen für eine nachhaltige Verbesserung der Bienengesundheit. „Es soll zum Treffpunkt für Imker und Landwirte sowie für Forschungs- und Bildungseinrichtungen werden – und allen, denen die Gesundheit und das Wohlergehen von Bienen ein Anliegen ist, eine Dialogplattform bieten“, sagte Leiterin Annette Schürmann.

Zahlreiche Informationsprojekte sind geplant. Pilotprojekte mit Städten und Gemeinden, die ihr öffentliches Grün in blühende Bienenweiden umwandeln, sind erfolgreich angelaufen. 

Die Landwirtschaft braucht gesunde Bienen, da viele Kulturpflanzen auf die Bestäubung angewiesen sind. Die Forschung muss weitergehen, Imker und Landwirte müssen lernen, noch besser zusammenzuarbeiten. Mit dem Bee Care Center steht ihnen eine Dialog-Plattform zur Verfügung.

Weitere Beiträge: