20.06.2025

Der Gemüsegarten im Juni

Das können Spätstarter jetzt noch pflanzen und säen

Im Juni kann im Gemüsegarten schon einiges geerntet werden. Dann gilt es, freiwerdende Flächen wieder zu nutzen. Aber auch Gartenfans, die jetzt erst in die Saison starten, können noch eine große Vielfalt an Gemüsearten anbauen.

Leidenschaftliche Gemüsegärtner haben wärmeliebendes Fruchtgemüse wie Tomaten, Auberginen oder Paprika natürlich im Vorfrühling vorgezogen und sofort nach den Eisheiligen ins Beet gesetzt. Für alle, die es nicht ganz so eilig hatten, wird es jetzt im Juni höchste Zeit. Wer keine Pflanzen vorgezogen hat, bekommt noch Jungpflanzen im Gartencenter, manchmal sogar zum Sonderpreis.

Gemüse auspflanzen

Neben Tomaten, Auberginen und Paprika sind im Juni beispielsweise auch Zucchini, Gurken, Lauch, Süßkartoffeln oder Fenchel als Jungpflanzen erhältlich. Außerdem Kohlarten wie Blumenkohl, Brokkoli, Spitz- und Rosenkohl, Kohlrabi, Palmkohl oder Grünkohl sowie Lagersorten von Rot- und Weißkohl. Mangold, Pflück- und Blattsalate, Rote Bete, Rettich und viele weitere Gemüsearten und -sorten. Da Gärtnern und Selbstversorgung im Trend liegen, werden – vor allem online – auch alte und besondere Sorten bereits vorgezogen angeboten. Kleiner Nachteil: Wer seinen Gemüsegarten komplett mit vorgezogenem Gemüse aus dem Handel bepflanzt, wird schnell einige Euro los. 

Gemüsesamen aussäen

Günstiger als mit Jungpflanzen lässt sich der Gemüsegarten mit Saatgut bestücken. Dabei ist lediglich zu beachten, dass es für einige Arten im Juni bereits zu spät ist. Ideal für die Aussaat im Juni sind beispielsweise Kohlrabi, Mangold, Möhren, Pastinaken, Radieschen oder Rote Bete. Ebenso Rucola, Salat und Spinat. Bei Hülsenfrüchten wird sogar empfohlen, sie besser direkt ins Beet zu säen, weil ihre Wurzeln empfindlich sind. Wenn der Boden im Juni warm genug ist, ist die beste Zeit für Erbsen und Bohnen. Eine Ausnahme bilden die Zuckererbsen, die besser früher ins Beet kommen. Optimal sind dagegen Buschbohnen. Sie reifen schnell und brauchen kaum Pflege. Auch Sojabohnen sind wärmeliebend und kommen am besten jetzt ins Beet. Die Aussaat von Stangenbohnen ist ebenfalls noch möglich. Wer jetzt die Samen von Zucchini und Kürbis in die Erde setzt, kann sich auf die Ernte im Spätsommer und im Herbst freuen.

Gemüsepflanzen vorziehen 

Sind alle Beete voll, kann es sinnvoll sein, bestimmte Gemüsearten parallel auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen und sie später passgenau an leer gewordene Stellen zu pflanzen. Dieses Vorgehen eignet sich zum Beispiel gut für Salate, viele Kohlarten oder Lauch. Aber auch Zucchini können jetzt noch vorgezogen werden. Um die neuen Gemüsejungpflanzen schnell ins Beet zu bringen, können sie einzeln in kleine Töpfchen gesät werden. So entfällt das Pikieren. Besonders praktisch sind Quelltöpfe aus Kokos oder Anzuchttöpfchen aus Zellulose. Diese können von den Pflänzchen problemlos durchwurzelt werden und werden später in der Erde biologisch abgebaut. 

Gemüse in Mischkultur anbauen

Für den Gemüseanbau im Garten ist es wichtig, Arten miteinander zu kombinieren, die sich gut vertragen. Denn so profitieren sie im Hinblick Wachstum und Gesundheit gegenseitig voneinander. So sind zum Beispiel Gurken oder Rote Bete gute Beetnachbarn für Buschbohnen und Erbsen, Feldsalat und Chicorée vertragen sich gut mit Fenchel. Tabellen und Pflanzpläne für Mischkulturen sind in vielen Gartenbüchern oder – häufig auch kostenlos – im Internet zu finden.

Ein schönes Beispiel für eine Mischkultur ist das sogenannte Milpa-Beet. Das Anbauprinzip wird auch „Drei Schwestern“ genannt und hat in Mittelamerika eine lange Tradition. Dabei wird zuerst Mais ausgesät, etwa zwei Wochen später kommen Bohnen und Kürbis hinzu. So stützt der Mais die Bohnen und die Pflanzen spenden sich gegenseitig Nährstoffe und Schatten. Genaue Anleitungen für Milpa-Beete sind ebenfalls zahlreich im Internet zu finden. Bei spätem Start im Juni kann es sinnvoll sein, eine schnell wachsende Maissorte zu verwenden und die beiden anderen Arten als vorgezogene Jungpflanzen ins Beet zu setzen.

Gut für die Mischkultur sind zudem Blumen und Kräuter, da sie Schädlinge fernhalten können. Bewährt haben sich zum Beispiel Bohnenkraut neben Bohnen, die Kombination von Tomaten mit Basilikum und Salbei mit Kohl oder Möhren. Ringelblumen und Tagetes sind fast für jede Gemüseart gute Beetnachbarn, da sie unter anderem Nematoden vertreiben – und schön anzusehen sind sie auch.

Gemüsepflanzen richtig pflegen

Neben eventueller Düngung, je nach Gemüseart und ihrem Nährstoffbedarf, ist die regelmäßige Bewässerung entscheidend, damit die Pflanzen gut wachsen. Fällt nicht genug Regen, geschieht dies am besten mit Wasser aus der Regentonne. Werden die Beete regelmäßig gehackt, kann mehr Wasser aufgenommen und gespeichert werden. Das gleichzeitige Entfernen von Unkraut sorgt ebenfalls für ein optimales Wachstum. So stehen die Zeichen gut, bald leckeres Gemüse zu ernten.

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