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Deutschland hat gute Böden. Foto: Thinkstock
16.03.2015
Umwelt & Verbraucher

Moderne Landwirtschaft sichert gesunde Böden

DBV veröffentlicht "Situationsbericht Boden"

Die Vereinten Nationen erklärten 2015 zum internationalen Jahr des Bodens, um die Bedeutung fruchtbarer Böden als wichtigste Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft und somit als Lebensgrundlage für die Menschen hervorzuheben. Der Deutsche Bauernverband (DBV) veröffentlichte im Januar 2015 zum Auftakt den 36-Seiten starken Bericht „Moderne Landwirtschaft – Gesunde Böden“. Der „Situationsbericht Boden“ fasst erstmals vielfältige Daten und Fakten über Böden in Deutschland sowie die rechtliche Regelungen und praktische Maßnahmen der Landwirte zum Bodenschutz zusammen. Gleichzeitig weist er auf die Verantwortung einer produktiven landwirtschaftlichen Bodennutzung in Deutschland im globalen Kontext hin.

Informative Lektüre rund um die Situation des Bodens

Keine Sorge, der Situationsbericht Boden ist keine trockene Dokumentation im klassischen Sinne. Der in sechs Abschnitte gegliederte Text ist nicht nur für Fachleute verständlich geschrieben, sondern auch für interessierte Laien, Multiplikatoren – wie zum Beispiel Pädagogen – oder Oberstufenschüler bestens geeignet. Viele Fotos veranschaulichen die Informationen. Eine Fülle informativer Tabellen, Diagramme und Landkarten namhafter Institutionen wie beispielsweise des Statistischen Bundesamts, der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Infokästen mit Begriffsdefinitionen und kurzgefassten Hintergrundinformationen lockern den modern gestalteten Bericht auf.  

Die wichtigsten Informationen in Kürze

Das erste Kapitel stellt anschaulich dar, was Boden überhaupt ist und warum er zu den wichtigsten Lebengrundlagen zählt.

Dass Deutschland gute Böden hat, zeigt das zweite Kapitel: Zwischen 1990 und 2014 ist es den Landwirten gelungen, die Ertragsleistung der Böden zu steigern. So können immer mehr Menschen von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt werden. Der Bericht betont, dass diese Steigerungen mit einer immer schonenderen Produktionsweise erreicht wurden.

Dem Problem der Flächenversiegelung in Deutschland widmet sich das dritte Kapitel. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt der Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen immer noch rund 73 Hektar pro Tag. Hierdurch gehen landwirtschaftliche Flächen in großem Umfang für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie von nachwachsenden Rohstoffen verloren.

Kapitel vier beschreibt, dass Bodenschutz in Deutschland eine bedeutende Rolle spielt. 32 Richtlinien und Verordnungen auf EU-Ebene und 53 nationale Rechtsnormen befassen sich mit dem Boden. Weiterer Regelungsbedarf auf nationaler und europäischer Ebene besteht daher nicht.

Landwirte tragen auf vielfältige Weise zum Erhalt und zur Verbesserung der Bodenqualität bei: Sie setzen auf neueste Technik, auf immer bodenschonendere Bearbeitungsverfahren und auf nachhaltige Düngung. Diese praktischen Maßnahmen zum Bodenschutz erläutert das fünfte Kapitel.

Das letzte Kapitel beleuchtet vor allem Deutschlands internationale Verantwortung: Im weltweiten Vergleich ist Deutschland in Bezug auf Boden, Klima und Erträge ein Gunststandort. Zudem ist die landwirtschaftliche Produktion durch die Fortschritte in Technik und Züchtung nachhaltig, effizient und produktiv. Deshalb ist die deutsche Landwirtschaft besonders gefordert, weiter auf eine nachhaltig steigende Produktivität zu setzen, um den eigenen Bedarf nicht auf Kosten von Drittländern über Importe zu decken. Der Importbedarf der Entwicklungs- und Schwellenländer wird sich allerdings zwischen 2000 und 2030 verfünffachen – er lässt sich nur durch einen Produktivitätszuwachs befriedigen.

Link zum Situationsbericht

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