Der Boden lebt
Über eine Milliarde Bakterien, Millionen von Pilzen und Tausende von Kleinstlebewesen leben in einem Gramm fruchtbaren Acker- oder Wiesenbodens. Die Oberflächen aller Partikel eines jeden Gramms Boden addieren sich insgesamt zu einer Fläche von bis zu 2 Quadratmetern. Sie bieten immense Siedlungsräume für Mikrorganismen. Obwohl sie mit bloßem Auge überwiegend nicht zu erkennen sind, leisten sie Schwerstarbeit bei der Zersetzung organischer Substanz. Aber sie „knacken“ auch chemische Verbindungen. Ein gesundes, funktionierendes Bodenleben ist die Voraussetzung für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und damit für eine nachhaltige Landbewirtschaftung. Dass die mechanische Bearbeitung des Bodens für ihn einer der Stressfaktoren ist, der einen sehr viel stärkeren Einfluss auf das Bodenleben hat als mineralische Düngung oder Pflanzenschutz, darin waren sich die Teilnehmer der Fachveranstaltung „Bodenleben und Bodenfruchtbarkeit“ einig. Sie fand kürzlich in Bonn statt, veranstaltet vom Institut für Landwirtschaft und Umwelt und der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung.