Klimawandel bringt neue Schädlinge und Krankheiten – Herausforderungen für den Pflanzenschutz
Etwa drei Grad Celsius wärmer soll es im Jahresdurchschnitt laut Klima-Bericht der UNO in Deutschland in den nächsten 100 Jahren werden. Regenreichere Winter, weniger Frost und Schnee, unberechenbare Sommer mit ausgeprägten Trockenphasen und lokalen Starkniederschlägen sagen die Prognosen voraus. Welche Folgen das für Landwirtschaft und Gartenbau haben kann, fragte Profil online Andreas Johnen, proPlant Gesellschaft für Agrar- und Umweltinformatik. Er erarbeitet Prognosemodelle für Pilz- und Schädlingsbefall und meint, Pflanzenschutz müsse künftig noch stärker zur Sicherung der Ernte eingesetzt werden, um die Folgen von Extremwetterlagen zu mildern. Saatgutbeizen gegen Virus übertragende Blattläuse in ungewöhnlich warmen Herbst- und Wintermonaten oder Halmfestiger zum Schutz des Getreides vor Starkniederschlägen sind Beispiele dafür. Der Anbau unempfindlicher Kulturarten macht pilzlichen Erregern das Leben schwer, und die Verlegung der Herbstaussaat auf einen späteren Termin verhindert ein Überwachsen von Getreide und Raps vor dem Winter.