Herbstliche Gemüsebeete
  Herbstliche Gemüsebeete
Das kann im September noch in die Erde
Nähert sich der Herbst, leeren sich in vielen Hobbygärten nach und nach die Gemüsebeete. Statt aber alles zu räumen und winterfest zu machen, können die freiwerdenden Plätze auch spät im Jahr noch mit allerlei kälteverträglichen Arten bestückt werden. So ist bis ins kommende Frühjahr der Nachschub an frischem Gemüse gesichert.
Typische Herbst- und Wintergemüse wie Wirsing, Grünkohl oder Schwarzwurzeln werden schon im Frühjahr oder Sommer ausgesät, da sie relativ langsam wachsen. Es gibt aber auch viele Gemüsearten, die noch angebaut werden können, wenn Bohnen, Kartoffeln und Co. geerntet sind. Einige davon sind sogar noch in der laufenden Gartensaison reif für die Ernte. Andere überwintern im Beet und bereichern dann früh im nächsten Jahr den Speiseplan.
Im September noch schnellwachsendes Gemüse säen
Schnellwachsende Gemüsearten können auch im September noch direkt ins Beet ausgesät werden. Dazu gehört zum Beispiel Spinat. Die Herbstaussaat hat sogar den Vorteil, dass die Pflanzen nicht schossen oder blühen. Bei 12 Grad Celsius keimen die Samen nach acht bis zehn Tagen. Etwa nach acht Wochen kann die Ernte beginnen. Winterfeste Spinatsorten können bis ins folgende Frühjahr geschnitten werden. Auch Rübstiel kann nach der Aussaat im September noch im selben Jahr geerntet werden. Bleibt das Herz der Pflanzen beim Schneiden der Blätter unverletzt, treiben sie noch einmal nach, sodass eine zweite Ernte möglich ist.
Wird Feldsalat in der ersten Septemberhälfte gesät, kann er ab Anfang November geerntet werden. Frostunempfindliche Sorten liefern bis März des Folgejahres frisches Grün. Auch Postelein ist im Winter ein toller Nährstofflieferant aus dem Gemüsegarten. Sechs bis acht Wochen nach der Aussaat können die ersten Blätter geschnitten werden und wachsen mehrmals nach, bis ins Frühjahr hinein. Schnellwachsend ist auch Rucola. Werden die Blätter nicht zu tief abgeschnitten, wachsen sie ebenfalls mehrmals nach. Ähnlich ist es bei Pflücksalaten wie Lollo Rosso, Batavia oder Asia-Salaten: Regelmäßiges Pflücken der äußeren Blätter stimuliert die Pflanze, neue Blätter zu bilden. So liefern die Pflanzen über Wochen hinweg knackigen Salat aus dem eigenen Garten. Wer dazu ein paar Radieschen genießen möchte, kann späte Sorten auch noch bis Anfang Oktober aussäen. Allerdings vertragen die scharfen Rübchen keinen Frost.
Überwinterndes Gemüse
Neben den Gemüsearten, die noch vor Jahresende und über den Winter hinweg geerntet werden können, gibt es solche, die zwar im Herbst ausgesät werden, dann aber erstmal überwintern. Zu dieser Kategorie gehören zum Beispiel Winterzwiebeln und Knoblauch. Im September oder Oktober in die Erde gesteckt, können sie im Juni oder Juli aus dem Beet gezogen werden. Perfekt zum Überwintern geeignet sind auch dicke Bohnen. Die Pflanzen entwickeln sich kräftig, da sie den Winter schon bewurzelt überstehen. So hat beispielsweise die Schwarze Bohnenlaus kaum Chancen, ihnen zu schaden. Zudem können die Hülsenfrüchte oft schon Ende Mai geerntet werden – lange, bevor viele andere Gartenbohnen reif sind.
Mangold ist zwar bedingt winterhart, aber in milden Regionen und gegebenenfalls mit Laub, Stroh oder Vlies abgedeckt, kann auch er sicher überwintern. Bei frostfreier Witterung kann er den Winter hindurch Blatt für Blatt weiter geerntet werden. Wichtig ist, dass das Herz immer stehenbleibt, damit das Gemüse nachtreiben kann. Im Frühjahr treibt die Pflanze oft erneut aus und liefert bis zur Blüte noch schmackhaftes Blattgemüse. Ganzjährig frisches Zwiebelgrün liefert die Winterheckenzwiebel. Im September ausgesät, überwintern die Jungpflanzen und treiben im Frühjahr kräftig aus. Sie bilden büschelige Horste aus hohlen Blättern, sogenannten Schloten. Durch Teilung der Horste kann die Winterheckenzwiebel jahrzehntelang vermehrt und kultiviert werden.
Jungpflanzen für das herbstliche Gemüsebeet
Wurden Aussaat und Anzucht bereits in der Gärtnerei erledigt, werden Blumenkohl oder Pak Choi noch vor dem ersten Frost erntereif. Der frosthärteste Asia-Kohl ist der Tatsoi, der auch bei niedrigen Temperaturen und unter einer Schneedecke weiterwächst und in milden Wintern oder mit Schutz sogar bis ins Frühjahr hinein geerntet werden kann. Jungpflanzen von späten Kohlrabi-Sorten oder Endivien machen ebenfalls noch eine Ernte vor den Winterfrösten möglich. Anders bei Winterkopfsalaten: Die kleinen, frostharten Blattrosetten überwintern im Beet und bilden im Frühjahr volle Köpfe.