11.11.2025

Leberblümchen pflanzen

Pflegeleichter Frühblüher für schattige Bereiche

Leberblümchen gedeihen an schattigeren Standorten und blühen gemeinsam mit anderen Frühlingsboten. Ihre blauvioletten Blüten sind nicht nur eine Freude für Gartenfans, sondern auch wertvolle Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten.

Eigenschaften des Leberblümchens

Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) gehört wie beispielsweise das Scharbockskraut zu den Hahnenfußgewächsen und ist in Europa heimisch, wo es in lichten Laub- und Mischwäldern wächst, besonders in kalkreichen Buchenwäldern. Es gehört zu den typischen Frühblühern, die schon ab März blühen, bevor die Bäume austreiben. Ihre zarten, sternförmigen Blüten sind meist blau oder blauviolett, seltener rosa, purpurfarben oder weiß. Die herzförmigen, dreilappigen Blätter erinnern in ihrer Form an die menschliche Leber, woher der Name der Pflanze rührt. An halbschattigen bis schattigen Standorten, zum Beispiel unter Gehölzen, bildet die langlebige Waldstaude mit den Jahren dichte Teppiche. Wer das hübsche Gewächs in der freien Natur entdeckt, sollte allerdings tunlichst vermeiden, es zu pflücken oder auszugraben. Denn Leberblümchen stehen unter Naturschutz. Dagegen können sowohl die Wildform als auch gezüchtete Sorten in Staudengärtnereien als Containerware erworben werden.

Besonderheiten bei Blüten und Samen

Ihre enge Verwandtschaft mit Anemonen zeigt sich zum Beispiel in der Ähnlichkeit mit Buschwindröschen (Anemone nemorosa), die ebenfalls früh, aber weiß blühen. Daher lautet eine alte botanische Bezeichnung für das Leberblümchen Anemone hepatica. Die Pflanze hat keine Kronblätter, also keine echten Blütenblätter im engeren botanischen Sinn. Stattdessen handelt es sich bei den farbigen Blütenhüllblättern um umgewandelte Kelchblätter. Nachts und bei schlechtem Wetter schließen sich die Blüten und öffnen sich bei Sonnenschein. Dieser Mechanismus erfolgt durch fortwährendes Wachstum der Zellen. Das erklärt auch, warum die Blüten im Laufe der Blütezeit immer größer werden. Kurz vor dem Verblühen können sie doppelt so groß sein wie am Anfang. Auch die drei charakteristischen Hochblätter wachsen nach der Bestäubung weiter. Diese tragen durch ihre Photosynthese wesentlich zur Nährstoffversorgung der heranreifenden Früchte bei. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, für die das reichhaltige Angebot an Pollen eine wichtige Futterquelle im zeitigen Frühjahr ist. Nektar wird dagegen nicht gebildet. Die kleinen, einsamigen Nussfrüchte des Leberblümchens besitzen einen winzigen Ölkörper (Elaiosom). Davon angelockt, tragen Ameisen die Samen weg und verbreiten sie.

Pflanztipps für das Leberblümchen

Unter Laubbäumen und Sträuchern in lockerem und nährstoffreichem, eher kalkhaltigem Boden findet das Leberblümchen beste Bedingungen, um über mehrere Jahrzehnte hinweg immer üppiger und schöner zu werden. Solange im Herbst noch keine Fröste drohen, kann es problemlos gepflanzt werden und wächst bei regelmäßiger Wässerung in den ersten Wochen gut an. Danach muss es nur noch bei längerer Trockenheit gegossen werden. Bei der Pflanzung der Containerware sollte der Wurzelballen bündig mit der Erdoberfläche abschließen. Bei mehreren Pflanzen wird ein Abstand von 15 bis 20 Zentimetern empfohlen.

Nicht empfehlenswert ist dagegen eine Umpflanzung mit anderen Kulturen. Denn das Leberblümchen verträgt keine Konkurrenz. Schnell wachsende Stauden oder Bodendecker überwuchern es leicht und nehmen ihm Licht, Nährstoffe und Wasser. Empfindlich ist die Pflanze auch, wenn man sie teilen oder an einen anderen Platz versetzen möchte. Deshalb raten Fachleute, sie lieber von Anfang an den richtigen Standort zu pflanzen. Zur Vermehrung können die Samen im Mai oder Juli abgesammelt und am besten direkt ausgesät werden. Dann ist Geduld gefragt: Die Kaltkeimer benötigen einen oder zwei frostige Winter, bis sich die Keimlinge zeigen. Bis erste Blüten sichtbar werden, können ungefähr weitere vier bis fünf Jahre vergehen, bis zur vollen Blütenpracht sogar zehn Jahre. Dafür bleibt diese dann jahrzehntelang erhalten.

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