Wer sich in eher tristen Gartenzeiten an weißen, rosaroten oder purpurfarbenen Blüten erfreuen möchte, sollte im Herbst die Schneeheide pflanzen. Der winterblühende Zwergstrauch ist nicht nur eine Augenweide, sondern bietet mit Pollen und Nektar vielen Insekten nach ihrem Winterschlaf das dringend benötigte Futter.
Üppige Blütenfreude für Menschen und Insekten
Die Schneeheide (Erica carnea) ist auch unter den Namen Winterheide bekannt und gehört zur Gattung der Heidekräuter (Erica) innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Zu den Zwergsträuchern wird die Schneeheide gezählt, da sie selten höher als 30 Zentimeter wird.
Herkunft und Beschreibung der Schneeheide
Die Schneeheide stammt aus den Gebirgen West-, Mittel- und Südosteuropas. Vor allem in den Alpen ist sie anzutreffen, aber auch im Alpenvorland. Dort bildet sie teppichartige Bestände, weshalb sich Erica carnea auch gut als Bodendecker im heimischen Garten eignet. Die Blüten in Weiß, Rosa, Pink oder Violett öffnen sich je nach Sorte ab November und sehen – anders als die Blüten anderer Heidekräuter – nicht kreuz-, sondern glockenförmig aus. Daraus ragen die braunroten Staubbeutel hervor, die die Blüten optisch noch interessanter machen. Interessant sind die Blüten auch für verschiedene Insekten, für die die Winterblüher wichtige Nahrungsquellen sind. Neben den farbenfrohen Blüten besticht die Schneeheide auch mit ihren attraktiven Laubfärbungen von Silbergrau bis Bronzegrün.
Der richtige Standort für die Schneeheide
Anders als andere Heidekrautgewächse wächst die Schneeheide wild auf eher kalkigen Böden und benötigt keinen sauren pH-Wert, sondern verträgt Böden zwischen schwach sauer und schwach alkalisch gut. Da typische Gartenböden tendenziell zu schwer für die Schneeheide sind, empfiehlt sich das Einbringen von Sand oder feinem Kies. Der Standort sollte möglichst sonnig sein, mindestens aber halbschattig.
Schneeheide pflanzen
Erica carnea ist als Topfware ab September im Handel erhältlich. Bis in den November hinein können die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist. Garten-Profis empfehlen, den Wurzelballen vor der Pflanzung in einen Eimer mit Wasser zu tauchen, damit er gut durchfeuchtet ist. Das Pflanzloch sollte großzügig ausfallen, damit die Erde aufgelockert und mit Sand vermischt werden kann. Die Zwergsträucher sollten dann so tief in das Pflanzloch gesetzt werden, dass ihr Wurzelballen noch etwa fingerbreit mit Erde bedeckt werden kann. Nachdem die Erde gut festgedrückt wurde, sollten die Pflanzen gründlich gewässert werden, damit sie gut anwachsen. Dies gilt auch für die folgenden Wochen. Wer die Schneeheide als Bodendecker pflanzen möchte, setzt zwischen acht und zwölf Pflanzen pro Quadratmeter. Ein schönes Bild ergibt sich in Kombination mit großen Baumwurzeln oder Findlingen. Beliebt ist außerdem eine Beet-Pflanzung mit Gräsern. Mit Blumenzwiebeln lässt sich die Schneeheide ebenfalls gut kombinieren. Außerdem macht sie sich gut als Beeteinfassung.
Symbiose mit Wurzelpilzen
Beim Pflanzen der Schneeheide sollte die alte Topferde nicht entfernt werden. Denn darin befinden sich bestimmte Wurzelpilze, die sogenannten Mykorrhiza-Pilze. Diese gehen mit der Schneeheide und anderen Heidekräutern eine vorteilhafte Symbiose ein. Die sogenannte ericoide Mykorrhiza verbessert die Wasseraufnahme der Pflanze und versorgt sie mit Stickstoff und Phosphor. Im Gegenzug profitiert das Pilzgeflecht von der nährreichen Zuckerlösung der Erica-Wurzeln.
Schneeheide richtig pflegen
Da die Schneeheide immergrün ist, braucht sie auch im Winter regelmäßig Wasser. Zwar sollte der Wurzelballen niemals vollständig austrocknen, aber zu häufiges Gießen sollte ebenfalls vermieden werden, damit keine Staunässe entsteht. Für einen buschigeren Wuchs kann die Schneeheide nach der Blüte zwischen Ende März und April zurückgeschnitten werden. Wegen des langsamen Wachstums ist diese Maßnahme bei der Schneeheide aber nur alle zwei bis drei Jahre zu empfehlen.
Schneeheide in Kübeln und Kästen
Wegen ihrer Frosthärte kann die Schneeheide auch gut für die herbstliche Bepflanzung von Kübeln und Kästen auf der Terrasse oder dem Balkon eingesetzt werden. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Pflanzgefäße ein Abzugsloch besitzen. Außerdem sollte auch bei der Kübelpflanzung die Blumenerde mit Sand vermischt werden, um sie durchlässig zu machen.
Sorten der Schneeheide
Die Schneeheide-Sorten unterscheiden sich nicht nur durch ihre Blütenfarben, sondern auch durch ihre Blätter und die Blütezeit. Hier einige Beispiele für die große Vielfalt:
- Erica carnea „Winter-Beauty“ blüht bereits ab November rosaviolett und hat dunkelgrüne Blätter, die sich bei Frost bronzefarben zeigen.
- Die Schneeheide „Antje“ blüht ab Dezember bis in den März üppig in Rosarot. Die nadelförmigen Blätter verfärben sich im Herbst von einem leuchtenden Gelb in einen warmen Bronzeton.
- Erica carnea „Golden Scarlet“ blüht von Februar bis März in strahlendem Weiß. „Golden“ beziehungsweise hellgelb ist die Winterfärbung des Laubs.
- Die Schneeheide „Wintersonne“ schmückt den Garten von Februar bis in den Mai hinein mit ihren dichten, dunkelrosa gefärbten Blüten und hellgrünen Blättern.
- Erica carnea „Snow Queen“ besticht mit frischgrünem Laub und weißen Blüten, die sich von Januar bis April zeigen.
- Erica carnea „Challenger“ besitzt glänzend dunkelgrünes Laub und von März bis April purpurrote Blüten.
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