Beide Pflanzen wurden schon im Altertum als Heil- und Arzneipflanzen geschätzt - dank ihrer chemischen Inhaltsstoffe
Zuhause ist der Bärlauch in feuchten Laubwäldern. Wenn die Bedingungen stimmen, vermehrt er sich auch reichlich unter Gartengehölzen. Hier wie da, sollte man bei der Ernte genau hinsehen, damit sich keine Maiglöckchenblätter unter den Bärlauch mischen. Der Genuss soll ja ohne Reue bleiben. Die Maiglöckchenblätter sind langgestielt, elliptisch und zugespitzt, die des Bärlauchs grundständig, meist paarweise angeordnet und länglich zugespitzt. Das hervorstechendste Merkmal des Bärlauchs ist der Knoblauchgeruch. Zerreibt man die Blätter riecht er sehr intensiv danach. Wenn die Pflanzen erst einmal blühen, sind sie nicht mehr zu verwechseln. Beim Bärlauch sitzen die schneeweißen sternartigen Blüten auf einer flachen Dolde, beim Maiglöckchen reihen sich die weißen glockenförmigen Blüten an einem überhängenden Blütenstiel entlang.
Während Maiglöckchen (Convallaria majalis) unter anderem herzwirksame Glykoside sowie Saponine enthalten, die die Reizwirkungen im Verdauungstrakt hervorrufen, beinhaltet Bärlauch (Allium ursinum) unter anderem Di-(2-Propenyl)disulfid. Dieser Stoff hat die Eigenschaft rote Blutkörperchen aufzubauen, die man auch bei Kohlgewächsen kennt. Schon die Römer schätzten den Bärlauch als magen- und blutreinigendes Heilkraut. Und der legendäre Kräuterpfarrer Johann Künzle (1857-1945) bestätigte diese Erfahrungen: „Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch.“ Gesundheitlich wertvoll macht ihn auch sein Gehalt an Eisen und Vitamin C.