Fahndung nach dem Palmenrüssler
Bedroht nicht nur Weltkulturerbe
Der Palmenrüssler, der erstmals 1994 in Südeuropa gesichtet wurde, sorgte im Jahr 2006 für Negativ-Schlagzeilen. Er befiel nämlich die jahrhundertealten Bäume des Palmenparks „El Palmeral“ bei Elche an der Costa Blanca im Südosten Spaniens, der von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt worden ist. Mehrere Tausend der rund 200 000 Palmen fielen dem gefräßigen Insekt zum Opfer.
Der 35 Millimeter große rötliche Käfer stammt aus Asien. Er legt seine Eier in Wunden im Stammbereich oder an den Blattstielen ab. Daraus schlüpfen bis zu 50 Millimeter lange Larven. Diese fressen sich durch den Stamm der Palme. Sichtbar wird der Befall oft erst dann, wenn die Palmenblätter von der Mitte aus strohgelb werden und vertrocknen. Nach und nach stirbt die ganze Krone ab. Der Schädling ist aber nicht nur auf Palmen aus: Auch Drachenbaumgewächse, Zuckerrohr, Agaven oder Palmen-Kübelpflanzen ziehen ihn magisch an.
Großer Lauschangriff
Mit chemischen Bekämpfungsverfahren ist dem Palmenrüssler kaum beizukommen. Mehr Erfolg verspricht die radikalste Lösung: Die befallenen Palmen werden gefällt und anschließend verbrannt, damit sich der Käfer nicht weiter ausbreitet. Will man den Entwicklungszyklus der Schädlinge jedoch möglichst früh unterbrechen, muss man den Befall schon vor dem Welken der Blätter entdecken. Experten nutzen dafür spezielle Mikrophone und Kopfhörer, da die im Stamm fressenden Larven verräterische Geräusche erzeugen.