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Durch den Waldumbau kommen auch „neue Bäume“ wie die Douglasie in unsere Wälder. Der Waldboden ist die Grundlage für gutes Wachstum und eine ertragreiche Forstbewirtschaftung. Foto: Angelika Sontheimer
19.01.2024
Umwelt & Verbraucher

Boden des Jahres 2024: Der Waldboden

Viele Ökosystemdienstleistungen für Menschen

Boden ist mehr als die Erde unter unseren Füßen. Die Böden sind Nahrungsgrundlage für die Pflanzen und damit auch die Nahrungsgrundlage für Tiere und Menschen. Böden speichern CO2 und lebenswichtiges Wasser. Um die Wertschätzung für Böden zu unterstreichen, wird jedes Jahr der „Boden des Jahres“ von einem Expertengremium gewählt und seine Bedeutung damit unterstrichen. 2024 ist es der Waldboden.

Der Waldboden ist Grundlage für natürliche Wälder oder für Wälder, die vom Menschen als Nutzwälder gepflanzt wurden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie nicht wie beispielsweise Ackerboden jährlich mit anderen Kulturen bepflanzt werden, sondern über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte bestehen. Waldböden zeichnen sich durch eine Auflage aus Streu, vermoderndem Holz, Laub und Nadeln aus, die vielen Kleintieren einen Lebensraum bietet und von Mikroorganismen zersetzt, mineralisiert und humifiziert wird, wodurch wiederum wertvoller Humus entsteht. Die Zusammensetzung des Waldbodens wird unter anderem durch die unterschiedlichen Baumarten und andere Vegetation beeinflusst, aber auch durch die Nährstoff- und Wasserversorgung. Waldboden bestimmt wesentlich die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegen Schädlinge und Krankheiten sowie seine Resilienz im Klimawandel mit. Waldböden nehmen also eine wichtige Rolle im Naturhaushalt ein und bieten mannigfaltige Ökosystemdienstleistungen, indem sie Extremniederschläge auffangen, Trinkwasser speichern oder Schadstoffe aus der Atmosphäre abpuffern.

Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist Wald

In Deutschland ist knapp ein Drittel der Fläche mit Wald bedeckt. Durch den Klimawandel wird sich allerdings die Zusammensetzung der Baumarten in den nächsten Jahrzehnten ändern. Waldbewirtschaftung ist eine Sache von Generationen und bedarf langfristiger Planung. Beim Umbau des Waldes spielen die Waldböden eine wichtige Rolle und bedürfen daher eines besonderen Schutzes. Dem wird unter anderem mit der Wahl zum „Boden des Jahres 2024“ Rechnung getragen. Die Wahl zum Boden des Jahres nimmt ein Kuratorium aus Expertinnen und Experten von Verbänden und Institutionen rund um den Boden vor. Hierzu gehören zum Beispiel die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG), der Bundesverband Boden (BVB), der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA) und das Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde.

Boden des Jahres 2023: Der Ackerboden
Boden des Jahres 2022: Der Pelosol
Boden des Jahres 2021: Der Lössboden
Boden des Jahres 2020: Der Wattboden
Boden des Jahres 2019: Der Kippenboden
Boden des Jahres 2018: Der Alpenboden
Boden des Jahres 2017: Der Gartenboden
Boden des Jahres 2016: Der Grundwasserboden
Boden des Jahres 2015: Der Stauwasserboden
Boden des Jahres 2014: Die Weinbergsböden

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