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Glücksklee hat eigentlich nicht vier Blätter, sondern ein einziges, das viergeteilt ist. Foto: iStock
19.12.2023
Umwelt & Verbraucher

Glück mit Glücksklee?

Wie man ihn lange erhält und warum er eigentlich kein Glück bringt

Zum Ende des Jahres gibt es wieder überall kleine Töpfchen mit Glücksklee zu kaufen, dekoriert mit Schornsteinfeger, Glückspilz und Co. Oft landen die Glücksbringer nach wenigen Wochen in der Mülltonne. Das muss aber nicht sein. Bevor es an die Tipps für mehrjährige Freude an der Pflanze geht, klären wir die Frage, warum der Glücksklee eigentlich kein Glück bringt.

Bei den Pflänzchen, die im Dezember im Handel als Glücksklee erhältlich sind, handelt es sich um den Vierblättrigen Sauerklee (Oxalis tetraphylla) aus der Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae). Die krautige Zwiebelpflanze stammt aus Süd- und Mittelamerika. Auf den langen, dünnen Stielen sitzen eigentlich jeweils nur einzelne Blätter, die durch Teilung wie vier Blätter aussehen. Und damit ist auch schon der entscheidende Unterschied zum Weißklee (Trifolium repens) auf heimischen Wiesen erwähnt: Weißklee bildet gewöhnlich nur drei Blätter, durch Mutation kann sich aber auch ein viertes Blatt entwickeln, manchmal sogar mehr. Da diese Mutation selten vorkommt, hat derjenige Glück, der ein vierblättriges Kleeblatt findet. Häufig wird dieses dann getrocknet, um die glückbringenden Eigenschaften möglichst lange zu bewahren. Beim Glücksklee ist die Vierblättrigkeit dagegen nicht nur bloß scheinbar gegeben, sondern auch völlig normal. Trotzdem ist er eine beliebte Aufmerksamkeit, um Familie, Freunde oder Nachbarn ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Der Glücksklee auf der Fensterbank

Steht der Glücksklee auf der Fensterbank, hat er zwar den bevorzugten hellen und frostfreien Standort, über der Heizung trocknet die Erde in den kleinen Blumentöpfen aber schnell aus. Zum einen ist es eine gute Idee, den Sauerklee in einen größeren Topf umzupflanzen. Zum anderen wäre ein ungeheizter Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad Celsius optimal. Wichtig ist in jedem Fall, die Pflanze mäßig, aber regelmäßig zu gießen. Staunässe ist dagegen zu vermeiden.

Glücksklee auf Terrasse und Balkon

Wird es draußen wärmer, fühlt sich der Glücksklee auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon wohl, vor allem an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Erde im Pflanzgefäß nicht vollkommen austrocknet. Gelegentliche Düngergaben sorgen für den Nachschub an Nährstoffen. So gepflegt, funktioniert es eventuell, dass sich zwischen April und Juni hübsche rosarote Blüten zeigen. Wenn nicht im ersten Frühjahr, dann im zweiten.

Glücksklee mit Zwiebeln vermehren

Nach der Wachstumsphase zieht der Glücksklee im Herbst üblicherweise ein, um in der Zwiebel Kraft für die anschließende Ruhephase zu sammeln. Wird die Pflanze nun nicht mehr gegossen und in einen kühlen Innenraum gestellt, kann sie problemlos überwintern, um im Folgejahr wieder auszutreiben. Alternativ können die Zwiebeln des Glücksklees in der Ruhephase ausgegraben und wie zum Beispiel Dahlienknollen aufbewahrt werden. Haben sich neben den Mutterzwiebeln kleine Brutzwiebeln gebildet, sollten diese abgetrennt werden. Sobald im kommenden Frühjahr kein Frost mehr droht, können die Glücksklee-Zwiebeln in Töpfe oder Balkonkästen mit normaler Blumenerde gepflanzt werden. Dazu werden sie mit einem Abstand von 15 bis 20 Zentimetern etwa 5 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Nach sechs bis acht Wochen sind die ersten Blätter zu sehen.

Glück für Pflanzenfans

Dass der Glücksklee an Silvester grüne Blätter hat, liegt übrigens daran, dass die verkauften Pflanzen unter künstlichem Licht gezogen wurden. Theoretisch würde ihre mehrwöchige Ruhephase im Frühjahr beginnen, sofern das Gießen eingestellt würde. Geschieht das nicht, findet die Pflanze langsam zu ihrem natürlichen Rhythmus zurück. Wegen der fehlenden Ruhephase kann es aber gut sein, dass die Blüte zunächst ausbleibt. Mit Geduld und grünem Daumen kann Glücksklee aber nicht nur zu üppigem Wachstum und zur Vermehrung gebracht werden, sondern über mehrere Jahre auch mit den hübschen Blüten erfreuen. Und das macht Pflanzenfans auf jeden Fall glücklich.

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